E-Mobilität in Rinderstall und Garten: biologisch, e-logisch - Landwirtschaftskammer
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Titelbild-Mandl-Energieeffizienz-Landwirtschaft

E-Mobilität in Rinderstall und Garten: biologisch, e-logisch

Text: Thomas Loibnegger
Foto: Stiefkind Fotografie

Im Almenland, inmitten von saftig grünen Wiesen und dunkelgrünen Wäldern, haben Theresia und Rudolf Mandl ihren Traum vom Bio-Rinderstall verwirklicht. Das alte Stallgebäude, mit seinen 300 Jahre alten Steingewölben, dicke Säulen und finstern, schmalen Gängen, war stark renovierungsbedürftig und erforderte sehr viel Schweiß- und Handarbeit. „Wir haben daher sehr viel Herzblut und Leidenschaft in das neue Stallbaukonzept investiert“, so die begeisterten Biobauern.

Heute wird im neu errichteten Bio-Rinderstall qualitativ hochwertiges Rindfleisch der Marke Styria-Beef produziert, Erneuerbare Energie erzeugt und E-Mobilität mit Herzblut gelebt. Ein Stallbaukonzept, entworfen für Tier, Menschen und Natur.

Heimisches Energiekonzept für Tier und Mensch
Die nach Süden ausgerichtete Veranda des Stallgebäudes bietet den Kühen und ihren Kälbern ständigen Bewegungsfreiraum im Freien und der Photovoltaik-Anlage einen sonnigen Platz für die Stromproduktion. Im Sommer führt ein unterirdischer Kuhtunnel die Tiere sicher über die Straße auf die saftige Weide. Das spart Arbeitszeit, Energie und gibt den Kühlen und Kälbern maximale Entscheidungsfreiheit.

Der von der Photovoltaik-Anlage produzierte Strom wird für die elektrische Energieversorgung von Haus und Stall, die Betankung des elektrischen Hofladers sowie der sommerlichen Warmwasserproduktion verwendet. Höchst effizient, umweltfreundlich und wirtschaftlich eben.

Das grüne Energie Paket der Familie Mandel kann sich durchaus sehen lassen:

  • 7,5 kWp Photovoltaik-Anlage
  • e-Hoftrac der Firma Weidemann
  • 50 kW-Biomasse-Hackgutanlage
  • Brauchwasserwärmepumpe zur Warmwasserproduktion bei Sonnenstromüberschuss
  • LED-Außenbeleuchtung

Für die Zukunft wird mit folgenden Energiesparmaßnamen geliebäugelt:

  • Erwerb eines e-Autos mit e-Tankstelle
  • Anschaffung eines Stromspeichers

Elektrischer Hoflader
Der erste elektrische Hoflader in der Steiermark zeigt seine grüne Kraft beim Misten und Füttern. Mit einer Ladung Sonnenstrom sind vier bis fünf Betriebsstunden möglich. Danach muss der Lader für vier Stunden zum Laden an die Steckdose. „Wir testeten den elektrischen Hoflader bei uns am Hof“, erzählt Rudolf. „Nach dem dritten Testlauf war für mich klar, der elektrische Hoftrac bleibt hier am Hof.“ Der Lader kutschiert geschmeidig und geräuschlos durch den Stall. Und das Beste: der Hoftrac produziert keine schädlichen Abgase im Stall.

Für Theresia, Kräuterpadagogin und Bioseminarbäurin, ist der elektrische Hoflader auch ein treuer Begleiter im Kräutergarten. „Durch seine enorme Wendigkeit komme ich im Garten überall hin“, schwärmt Rosemarie. „Man hebt schwere Dinge nicht mehr selbst, wenn man dieses Gerät zu Hause hat.“ Die Schreibtruhe findet nur mehr im Notfall Verwendung.

Biologisch, na e-logisch
„Die Leute sollen ein positives Bild von der Landwirtschaf haben“, so Theresia Mandl, die nach ihrem Motto „biologisch, e-logisch.“ lebt und werkt. Mensch, Tier und Natur muss es gut gehen. „Wir möchte die Natur nicht ausbeuten“, gibt sich Rudolf nachdenklich. Der Sohn wird die Landwirtschaft wahrscheinlich weiterführen. „Wir müssen die Technik intelligent und effizient für uns nutzen“, so Rudolf Mandl. „Wenn die Kinder sehen wie umständlich wir arbeiten und wie oft die Eltern über Probleme im Stall jammern, so darf man sich nicht wundern, dass die Jugend keine Interesse an der Landwirtschaft hat“, so Rudolf Mandl.